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Das Orchester inmitten des Publikums Bernhard Thain
Nach den großartigen Aufführungen des Oratoriums „Der Messias“ im April dieses Jahres in Kilb und Maria Taferl lud das Orchester Musica Spontana zu einem Herbstkonzert in das K4 ein.Trotz Terminkollision mit einer Ausstellungseröffnung im Kulturhaus Bürgerspital war das Konzert sehr gut besucht. Die Zuhörer wurden mit einem beeindruckenden Klangerlebnis für ihre Treue belohnt.Im ersten Teil war eine Serenade für Bläser, Violoncello und Kontrabass des tschechischen Komponisten Antonin Dvorak zu hören. Es war eine sehr schwungvolle, melodiöse Reise in das 19. Jahrhundert. Vor der Pause gab es noch einen weiteren akustischen Leckerbissen und einen Zeitsprung etwa 100 Jahre zurück. In voller Besetzung wurde Joseph Haydns Trompetenkonzert in ES Dur zur Aufführung gebracht. Es ist das einzige Trompetenkonzert in Haydn´s umfangreichem Oevre, das er im Jahr 1796 als 64 Jähriger für einen Hoftrompeter schrieb. Dabei überzeugte der gebürtige Niederösterreicher Lukas Zeilinger mit einem brillanten Trompetensolo. Er war unter anderem Schüler von Hans Gansch, aus der Kirnberger Gansch Dynastie, spielte und spielt in zahlreichen namhaften Orchestern als Solotrompeter. Ihm war die Freude am Musizieren anzusehen und er bedankte sich beim Publikum für den großen Beifall mit einer Zugabe, die er nach dem 15 minütigen Trompetenkonzert von Haydn mit einer scheinbaren Leichtigkeit meisterte.Nach der Pause setzte das Orchester den Konzertabend mit Georg Friedrich Händels Feuerwerksmusik fort. Dieses Meisterwerk wurde ebenfalls im 18. Jahrhundert anlässlich eines königlichen Feuerwerkes im Green Park in London komponiert.Den 35 MusikerInnen des Orchesters Musica Spontana gilt ein großer Dank und anhaltender Applaus. In diesem Orchester, das sich als wichtiger Kulturträger in der Region etabliert hat, spielen Lehrerinnen und Lehrer der umliegenden Musikschulen, ihre Schüler und hervorragende Laien.Unter der Leitung des Posaunisten, Organisten, Musikschulleiters und -lehrers, Obmanns des NÖ Blasmusikverbandes und Dirigenten Bernhard Thain ist es wieder einmal gelungen, das K4 in einen prächtigen Konzertsaal zu verwandeln. Auch das Experiment, die Bühne mitten im Saal zu platzieren und damit dem Publikum näher zu rücken darf als gelungen gesehen werden, obschon die Akustik bei einer erhöhten Zuschauertribüne noch besser zur Geltung gekommen wäre. Es ist immer wieder eine Freude sowohl im Publikum als auch bei den MusikerInnen Stammgäste zu treffen, die seit über 10 Jahren die Kultur in Kilb begleiten und prägen.
Christian Haydn
06.10.2025